Das Ereignis um Talia Chetrits Künstlerbuch Showcaller beginnt bereits mit der ersten Berührung des Objekts: Die Softtouch-Oberfläche des Covers trägt eine zwischen Anziehung und Schauder changierende Haptik. Sie wirkt fast anzüglich in ihrer samtigen Weichheit, ich will sie anfassen und darüberstreichen und finde sie gleichzeitig abstoßend. Dieser Eindruck steigert sich noch durch das abgebildete Porträt, ein weibliches Gesicht, das mir mit einem Blick von Suspense direkt in die Augen schaut. Der Titel sagt unmissverständlich: Hier geht es um Performance, um Aktion und Reaktion, um eine Aufforderung vielleicht, um die Koordination einer Show. Aber wer oder was koordiniert und wer dirigiert?
Beim Durchblättern des Buches zeigt sich Chetrits (geb. 1982) fotografisches Œuvre der letzten 24 Jahre: Frauen- und Mädchenkörper, oft nackt, auch ein paar Jungs, viele Selbstporträts und viele Vulven, Sex- und inszenierte Mordszenen.
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